Was ich in meinem Leben will, ist Einfühlsamkeit, ein Fluss zwischen mir und anderen, der auf gegenseitigem Geben von Herzen beruht.
(Marshall B. Rosenberg)

Dezemberwetter, windig, grau, schmuddelig und so gar nicht einladend, sich nach draußen zu bewegen, raus aus der eigenen Komfortzone und rein in den Empathiefluss!

Beim Forschen nach einem Dezemberthema für den Coachinglabor-Blog berührte mich dieser Satz Marshall Rosenbergs wieder einmal von Herzen. Beim Packen der jährlichen kleinen Weihnachtspakete für obdachlose Menschen in Berlin fragte ich mich plötzlich aus welchem Impuls heraus ich das eigentlich tue. Zum einen erfülle ich mir mit dem Stricken von Schals, Socken und Mützen mein Bedürfnis nach Kreativität und Sinn und zum anderen verbinde ich mich mit mir völlig Unbekannten, die durch welche Umstände auch immer ohne Obdach sind. Ich kann ihnen keine neue Wohnung bieten, aber vielleicht kann ich Freude schenken und weniger kalte Füße und Ohren. Empathie heißt für mich, kein „Danke“ zu erwarten, bedingungslos das zu teilen, was ich von Herzen geben möchte.

Mein Gegenüber kann sich entscheiden das Geschenk anzunehmen oder auch nicht.

Gerade in der Zeit der überbordenden Geschenkewelle zu Weihnachten kann ich mir auch beim Thema Geschenke überlegen:“ Aus welchem guten Grund schenke ich? Und was? Will ich das überhaupt? Kommt mein Geschenk von Herzen? Erwarte ich einen Dank?“

Einfühlsamkeit als Fluss zwischen mir und meinem Gegenüber heißt auch, anzuerkennen, wenn ich mit mir selbst wenig einfühlsam bin, die inneren Kritiker und Wölfe mir wieder einmal mitteilen was ich immer noch nicht gut kann, dass aus mir nie ein perfekter Mensch wird…. Dann tut es gut, das Gespräch mit sich selbst zu suchen, einen Moment inne zu halten und mal zu schauen, was gut gelaufen ist, sich an den Dingen zu erfreuen, die ich wirklich schon gut schaffe. Und schon wird es mir leichter fallen, zurück in mein eigenes Lot zu finden.

Denn nur, wenn wir mit uns selbst empathisch umgehen können wir in den Empathiefluss mit anderen eintauchen. Empathie ist keine Technik, sie ist ein Begegnungsraum im Herzen, jenseits von richtig und falsch getragen von dem Bedürfnis nach Verbindung und empathisch ist, wer wahrhaft und echt in Beziehung tritt mit sich selbst und anderen. Das kann ein kaum messbarer Sekundenmoment sein oder jeder andere Zeitraum.

Zum Jahresende ist es vielleicht interessant einmal nachzuspüren, welcher eurer Empathieflüsse gerade im Stocken ist, welcher gar von Austrocknung bedroht scheint…

Manchmal ist dann die Frage hilfreich:“ Was kann ich zum Wiederaufleben einer empathischen Verbindung beitragen? Was will ich aus ganzem Herzen beitragen? Komme ich an meine Grenze ? Möchte ich diese Verbindung beenden?“ das kann durchaus schmerzhaft und traurig stimmen, gleichzeitig unterstützt es den Weg zur eigenen Klarheit und zur Aufrichtigkeit in Beziehungen aller Art.

Auch das Schreiben dieser Texte in meinem Blog ist für mich neben eigener Reflexion eine empathische Verbindung mit all denjenigen, die sich mit Themen rund um Coaching, Veränderung und aufrichtiger Begegnung beschäftigen. ich danke euch für euer Feedback und das Interesse an meinen Gedanken!

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