Das Leben ist schnell genug

„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen,” sagte Helmut Schmidt einst über Willy Brandts Visionen im Bundestagswahlkampf 1980 . Zum Glück haben sich die Ansichten darüber in der heutigen Zeit geändert.
Als Coach bin ich viel in der Stadt unterwegs, unter anderm auch mit der U-Bahn. Beim Erklimmen der Treppe zum Bahnsteig sprang mich der an eine Stufe geklebte Sticker der Erinnerungsguerilla https://www.die-erinnerungsguerilla.org/ an. Also sofort gestoppt, Handy gezückt und festgehalten. Wer weiß wozu ich das noch einmal gebrauchen kann, war mein erster Impuls. Das ist jetzt so ungefähr zwei Jahre her. Immer mal wieder bin ich der Frage in meiner virtuellen Fotokiste begegnet, habe mich einen kleinen Moment mit dem Thema verbunden – Was ist eigentlich meine Vision von dieser Welt? – und dann ging der Alltag weiter. Ich finde die Frage nach Visionen im Leben, in der Arbeit, in der Liebe absolut relevant und spannend. Es ist lohnend, eine Bestandsaufnahme zu machen von den großen Lebensplänen, zu schauen wie und ob meine berufliche Karriere vorankommt oder mich zu fragen fragen, was ich bereit bin für die Gesellschaft, in der ich lebe, zu tun. Genauso interessant ist es, sich mit anderen darüber auszutauschen. Vielleicht haben sie ja ähnliche Ideen und ein Netzwerk kann entstehen. Dabei hilft mir sehr gut, Ziele in der Zukunft zu formulieren, zum Beispiel, „“Was genau habe ich am 01.März 2025 von meiner Vision verwirklicht? Wer teilt meine Visionen zu dieser Zeit? “ Meine Vision als Coach und Dozentin zu arbeiten, habe ich genau so vor vielen Jahren visualisieren können, es war eine ganz schön schwere Geburt….Und heute bin ich voll dabei und noch immer glücklich, dass ich mich getraut habe, eine Vision zu haben.
Meine Vision von der Welt ist ein Leben und Miteinander aller Menschen jenseits von richtig oder falsch, ohne Mißgunst und Hass.
Das Jahr ist noch jungfräulich, voll guter Vorsätze und Wünsche für die kommenden Wochen und Monate. Vieles davon wird am Ende des Jahres wohl doch eher im Alltagstrubel untergetaucht sein, manches konnte hoffentlich umgesetzt werden und anderes ist so universell, dass es wohl wieder und wieder zu den wichtigsten Wünschen gehören wird – Frieden und Gewaltfreiheit !
Und dann landet auf meinem Gabentisch diese kleine himmelblaue-Knoten-Knarre und erinnert mich an meine wichtigsten Träume und Wünsche, wie toll!
Das Original dieser Skulptur wurde von Carl Fredrik Reuterswärd geschaffen und steht vor dem UN-Gebäude in NewYork. Auch in Berlin vor dem Kanzleramt steht eine seiner Frieden stiftenden Waffen aus Bronze.
The Non-Violence Projekt Foundation (NVP) hat 1993 eine Bewegung gegründet, die sich der Verständigung der Jugend und der präventiven gewaltfreien Erziehung weltweit widmet und auch virtuelle Plattformen für Verständigung anbietet. Viele Künstler gestalten eine bestimmte Anzahl der kleinen Skulpturen nach ihren Vorstellungen und stellen sie NVP zum Verkauf zur Verfügung.
Meine kleine himmelblaue-Knoten-Knarre hat Yoko Ono gestaltet. das berührt mich besonders, da die Originalskulptur von Reuterswärd als Reaktion auf die Ermordung von John Lennon 1980 in NewYork-City geschaffen wurde. Nun setzt seine Witwe mit der Gestaltung ihrer Skulptur ein Zeichen für Gewaltfreiheit und erinnert auf diese Weise an John Lennon, der sich immer für den Frieden in der Welt engagierte und selbst Opfer von Alltagsgewalt wurde.
Meine kleine himmelblaue-Knoten-Knarre erinnert mich auch daran, dass Kriege oft ganz ohne Waffen im herkömmlichen Sinne geführt werden.Worte können Waffen sein, Rohstoffvorkommen können als Waffe eingesetzt werden und natürlich auch soziale Medien. Möge es mir gelingen, in diesem Jahr mir der Gewalt bewusst zu sein und aktiv den Weg der Gewaltfreiheit zu gehen. Allen Lesern meines Blogs wünsche ich Mut, Kraft und immer eine Prise Humor auf dem Weg zu mehr Miteinander jenseits von Richtig und Falsch.
Dieses Jahr ist in dreißig Tagen Vergangenheit! Dabei war doch gerade erst Januar und dann April und dann der endlose Sommer 2018.
Jetzt tobt die Besinnlichkeit auf allen analogen und digitalen Kanälen, überbietet sich in immer neuen Aspekten der Sinnhaftigkeit und des unbedingt Benötigens.
Das Beitragsbild fand ich auf einer Reise entlang der Mosel in einem kleinen uralten Winzerörtchen an der Tür einer Buchhandlung.
Genau diese Aussage: „Warum ändern was gut ist – alles bleibt wie es ist“. bildet eine Aussage eines meiner liebsten Coaching-Tools, die ich im Alltag anwende.
Solltest Du vor einer Entscheidung stehen und bist unschlüssig, welche Wege es gibt oder was für Dich dran ist, probiere einfach Folgendes aus.
Nimm Dir ein Blatt Papier, zeichne darauf einen Kreis von ca.10-20cm Durchmesser und unterteile ihn in mindestens 12 Tortenstücke. Fertig?
Dann schreibe in ein Stück hinein:“Warum ändern,was gut ist, alles bleibt wie es ist.“
Jetzt sind noch mindestens 11 Stückchen frei. Lass deiner Phantasie freien Lauf, auch scheinbar Unmögliches hat hier Platz.
Wenn alle Tortenstücke mit Inhalt gefüllt sind, mach Dein persönliches Voting genau passend für den Moment an diesem Tag. welches von Deinen eigenen Ideen wählst Du auf den dritten, zweiten und ersten Platz ?
Diese drei Ideen scheinen schon länger als verborgene Ressourcen in Dir geschlummert zu haben – übrigens kann eine Ressource auch ein Auto, eine Freundin, ein Buch,etc. sein.
„Warum ändern, was gut ist – alles bleibt wie es ist.“
Das kann in der Vorweihnachtszeit auch zu selbst gemachten Stress führen – bei mir jedenfalls manchmal.
Vielleicht kennt ihr das: – vor Weihnachten muss ich noch gründlich putzen
– die Weihnachtspost muss ich noch schreiben – die Geschenke muss ich noch besorgen
Wie wäre es, sich zu fragen, weshalb ich die Dinge tue, welche Bedürfnisse ich mir damit erfülle. Dann würden die Sätze so klingen:
“ Ich möchte vor Weihnachten noch putzen, weil mir eine saubere Wohnung zum
Fest wichtig ist.“
„ich möchte meinen Freunden zu Weihnachten schreiben, weil ich gern Karten versende und meine Wünsche persönlich formulieren möchte.“
„Ich liebe es, mir kleine Geschenke für alle zu überlegen, so kann ich kreativ sein und meine Verbundenheit ausdrücken.“
Schon ist die Schwere des MUSS verschwunden und ihr habt Kontakt zu euren eigenen Bedürfnissen.
Sollten sich eure Muss-Sätze nicht umformulieren lassen und sich weiter schwer anfühlen, fragt euch doch mal, wer eigentlich sagt, dass ihr dies und das müsst?
Eigentlich niemand, stimmt`s?
In diesem Sinne – eine frohe, besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!
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Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt. -Ingmar Bergmann-
Das Thema für den Monat November! Vor 29 Jahren öffnete sich die unüberwindbar geglaubte Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik.Ich bin noch heute begeistert von der positiven Entwicklung und Energie der Wendezeit. Gerade war ich zum Wandern im Harz. Ein Ausflug führte mich zum Grenzmuseum nach Sorge. Der Weg war gesäumt mit Zeugnissen der Grenzanlagen der DDR. Ich ging die alten Postenwege entlang, schaute durch den Nirosta-Stacheldrahtzaun, der mit Selbstschussanlagen ausgestattet war… Zum Glück haben wir diesen Teil der deutschen Geschichte friedlich überwunden. Gleichzeitig möchte ich derer gedenken, die auf dem Weg in die Freiheit zu Tode kamen.
Grenzen überwinden, wenn das immer so einfach wäre! Wie oft habe ich mir vorgestellt, mit einem Gleitschirm zu fliegen. Jedes Mal, wenn sich mir die Gelegenheit bieten würde, habe ich gute Gründe, es nicht zu tun. Dabei ist theoretisch alles ganz einfach, aber eben theoretisch. Wenn ich am Hang stehe, hinunter sehe und mein Kopfkino mir zuverlässig Horrorbilder von Unfällen mit Gleitschirmen schickt, bin ich handlungsunfähig. In meinem Fall ist das wenig tragisch, denn mein Leben wird auch so genügend Adrenalin und Grenzerfahrungen aller Art vorbeibringen, um die ich nicht unbedingt gebeten habe, die es aber dennoch anzunehmen und zu überwinden gilt.
Grenzen überwinden, das gilt es im Alltag auch zum Beispiel auf der Arbeit. Im Betrieb wird eine neue Software eingeführt zur Dokumentation. Gerade habe ich die alte einigermaßen drauf, schon kommt die Grenze – alles neu und erstmal scheinbar unüberwindbar. Etliche Schulungen später sieht dann die Welt wieder freundlicher aus und auch diese Hürde ist genoommen.
Denn Grenzen sind in gewisser Sicht auch Hürden,d.h., sie können unseren sportlichen Ehrgeiz herausfordern. Manchmal beim Autofahren verzichten mein Liebster und ich bewusst auf die Navigation per Satelit und holen die alten Karten und Atlanten heraus. Wenn das nicht weiter hilft werden Himmelsrichtung und Bauchgefühl befragt.
Ich bin in solchen Momenten sehr stolz, es geschafft zu haben ganz ohne Hilfe der modernen Technik. Es gibt mir die Gewissheit, dass ich auf mich ( und den Liebsten) vertrauen kann.
Grenzen bieten auch Orientierung . Wenn Eltern ihren Kindern zum Beispiel eine bestimmte Zeit zum Computer spielen einräumen, können sich die Kinder daran orientieren. Interessant wird es dann, wenn es um das Aushandeln der Grenze geht…
Hier hilft vielleicht der Satz meines Lehrcoaches Heinrich Fallner.
Grenzen sind kreative Entwicklungsräume!
Spannend ist es auch, einmal auf die andere Seite der Grenze zu gehen, sich in den Schuhen des anderen zu bewegen. Auf meiner Harzreise war das für mich sehr berührend, denn ich wohnte in Braunlage, im ehemaligen Westen. Dort war ja Zonenrandgebiet, eine sehr abgeschiedene und spezielle Situation für die Menschen dieser Region.
Am Ende meiner Wanderung entlang der Grenze im Harz fand ich folgendes Schild, das ich zum Novembermotto machen möchte.
Bitte tragt es weiter!!!
Endlich ist es wieder Zeit für eine gute Tasse Tee, die warmen handgestrickten Socken und ein Buch – gerne eingekuschelt auf dem Sofa. Stimmt`s?
Das ist eine der möglichen Optionen für die kommenden Wochen und Monate der Dunkelheit und Kälte.
Wie wäre es, den Herbst für die Planung neuer Dinge zu nutzen?
Was wollen Sie in diesem letzten Quartal des Jahres beginnen? Welche Baustellen sind zwar begonnen, aber noch unvollendet? Was ist eigentlich aus den guten Vorsätzen vom Jahresbeginn geworden?
Vielleicht haben Sie Lust bei der nächsten Tasse Tee eine Bestandsaufnahme zu machen:
Was habe ich von meinen Plänen 2018 schon geschafft, was ist offen, aus welchem guten Grund? Was möchte ich auf jeden Fall noch in diesem Jahr erledigen, was wäre ein erster machbarer Schritt? Wen kann ich um Unterstützung bitten?
Sie sind Experten in Ihrem Leben, glauben Sie an Ihre eigene Kraft.
Als Klärungs-und Sortierhilfe kann sich in solchem Prozess oft ein Coaching lohnen.
Wie in einem Labor entwickeln sich aus unterschiedlichsten Zutaten neue Substanzen, nur das im Coaching eher neue Lösungsansätze und machbare Wege damit assoziiert werden. Coaches unterstützen Sie in Ihrem Entwicklungsprozess und schauen, welche Ressourcen Sie für die Erreichung Ihrer Vorhaben aktivieren können.
Probiere Dinge aus.
Wenn etwas nicht funktioniert, mach etwas anderes. Und wenn etwas funktioniert, mach mehr davon.
Couching statt Coaching ist nach intensiver Auseinandersetzung mit den eigenen Zielen und Vorhaben auf jeden Fall genau so wichtig zum Erfolg Ihrer Projekte!
Also, gönnen Sie sich nach intensivem Arbeiten absolutes Faulenzen und eineTasse Tee auf dem Sofa .
Anke Boche-Koos