
Spätestens seit der uns alle betreffenden kollektiven Veränderung in Zeiten des Virus sind wir doch unseren Gefühlen ziemlich nah , stimmt`s? Gefühle kommen tief aus unserem Innern, sie zeigen uns den Weg zu unseren Bedürfnissen. Wenn ich mich beispielsweise ängstlich fühle, dann brauche ich Sicherheit. Wenn ich mich bedroht fühle brauche ich Schutz. Fühle ich mich ratlos brauche ich Rat. So könnt ihr ziemlich einfach herausfinden was ihr gerade benötigt. Gefühle sind der Wegweiser der Bedürfnisse. Gefühle finde ich eigentlich in meinem Herzen. Leider ist uns der Kontakt zu uns selbst häufig in der Kindheit oder Jugend abtrainiert worden.Selten wurde bei der Frage:“Wie fühlst Du Dich?“ mehr als ein „gut, schlecht, geht so“ erwartet. Als ich begann, mich mit GFK zu beschäftigen, suchte ich auch nach Gefühlen in meinem Kopf. Vielleicht habt ihr auch schon einmal auf die Frage wie es euch geht geantwortet:“Ich fühle mich übergangen.“ Das ist so ein Kopfgefühl, auch Pseudogefühl genannt. In ein echtes Gefühl lässt es sich mit der Frage „Wenn du denkst, Du wudest übergangen, wie fühlst du dich?“übersetzen. Auf diese Frage kann ich Kontakt zum eigentlichen Gefühl aufnehmen, das tief in meinem Inneren verborgen ist. das eigentliche Gefühl ist in der Regel dann :“ich fühle mich klein, wertlos, hilflos….“ Wenn ich auf dieser Reise zu den echten Gefühlen bis hier vorgedrungen bin, kann ich nun schauen, was brauche ich denn, wenn ich mich….fühle? Das ist für jeden Menschen sehr unterschiedlich. Wir alle nehmen Situationen, Krisen, Mails vom Chef, Post von den Eltern komplett unterschiedlich wahr. Die Gefühle sind eng verknüpft mit erlerntem Verhalten, mit Erinnerungen und Glaubenssätzen. Vielleicht erinnert ihr euch gerade an den Satz:“Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ oder „Ist doch alles nicht so schlimm, hab Dich nicht so.“ Doch, es ist schlimm und ein Indianer kennt Schmerzen! Solche Sätze blockieren den Zugang zu echten Gefühlen, die oft auch schmerzhaft sind und vermeintliche Schwäche zulassen. Es ist erlaubt, sich von alten Glaubenssätzen zu trennen und sie für sich und passend zu formulieren. Diese Sätze begleiten uns unbewußt bis weit in die Erwachsenenwelt hinein. Sie hindern uns, Kontakt zu den echten, zum Teil schmerzhaften Gefühlen aufzunehmen. Vielleicht habt ihr ja in diesen besonderen Zeiten Kraft und Lust , euch mit dieser Thematik zu beschäftigen.
„Was fühlst Du eigentlich noch?“ kann der wunderbare Beginn einer persönlichen Weiterentwicklung sein. Ich wünsche euch wundervolle Entdeckungen, Gefühlslisten-GFK findet ihr im Netz zur Unterstützung oder auch in den meisten GFK- Büchern, z.B.“Praktische Selbstempathie“ von Gerlinde Fritsch.